Bis vor kurzem klafften auf der Internetseite des WCV, auf der sich die Campagnenhefte befinden, noch etliche Lücken. Es fehlten nämlich die Hefte aus den Jahren 1963, 1965,1966 und 1969.
Diese verschollenen Raritäten konnten nun endlich wieder aufgetrieben werden und wurden eingescannt. Damit sind jetzt alle Hefte von 1963 bis 2016 lückenlos verfügbar und können als PDF-Dateien heruntergeladen werden (www.wcv.info).
Gerade die Hefte aus den 60er und 70er Jahren sind hochinteressant.
Alleine die Werbeanzeigen der Wächtersbacher Geschäfte und Gewerbebetriebe rufen sicher bei manchem „alten“ Wächtersbacher Erinnerungen wach. Geschäfte, die es schon lange nicht mehr gibt, hatten ihre Werbeanzeigen dort geschaltet. Aber auch bei den noch heute bestehenden Traditionsgeschäften ist es reizvoll, die Werbung von gestern und von heute zu vergleichen.
Die ganz einfache grafische Gestaltung, die dreistelligen Telefonnummern und die biederen Werbeaussagen sind echte Zeitdokumente.
Gerne wurden die Anzeigen mit selbst gedichteten Reimen von den Inserenten veredelt.
Beispiele gefällig?
Willst Du vom schönen Faschingsfeste
Leicht beschwingt und froh nach Haus
Nimm Dir ein Taxi, das ist das Beste,
sonst liegst Du am Ende im Krankenhaus
Der Inserent und Dichter war Fritz Kolb – Taxi und Kfz-Reparaturen, Wächtersbach, Am Gaskessel, Tel. 620.
Man beachte die Adresse "Am Gaskessel"! Richtig, hinter der Bahnschranke am alten Sportplatz war das gewesen, dort wo einmal der riesige Gaskessel gestanden hat.
Weitere Perlen der Wächtersbacher Hobbydichter sollen Ihnen nicht vorenthalten werden:
Selbst die Wüste wird zur Au
durch Heinrich Pettenpohl, Brunnenbau!
Der Hauslyriker der Raiffeisenkasse schuf das folgende Werk:
Sparen und Feiern, beides macht Freude
So war es früher, so ist es heute."
Oder die Akteure von damals, viele weilen schon lange nicht mehr unter uns, sind doch noch vielen Menschen hier persönlich bekannt.
Es ist zum Beispiel auch nach Jahren und Jahrzehnten immer noch ein herrliches Vergnügen, die gekonnt geschliffen Verse eines Helmuth Scheuß sich noch einmal zu Gemüte zu führen, mit denen er als Protokoller die große und kleine Politik aufs Korn genommen hat und Wächtersbacher Anekdoten zum Besten gab.
Ab der Ausgabe 1966 sind die Hefte bebildert und alleine der Fotos wegen lohnt sich ein Stöbern in den alten "Schätzchen".
Diese Hefte enthalten ganz viel “Weißt Du noch ..“ und sind viel zu schade, um unbeachtet auf einem Internetserver zu schlummern, spiegeln sie doch das Wächtersbach dieser Zeit wieder.