Aritkel der Gelnhäuser Neue Zeitung vom 12.02.2018
Wächtersbach (dl). WCV-Sitzungspräsident und Moderator des 55. Wächtersbacher Fastnachtszuges, Nicky Kailing, wurde nicht müde, darauf hinzuweisen, dass der Gastgeber diesmal ein ganz besonderes Wetter für die närrischen Freunde bestellt hatte. Freute er sich doch riesig, dass die befreundeten Vereine trotz Regen und Schnee mit ihrer Teilnahme Wort gehalten haben und so auch in diesem Jahr wieder mit 104 Zugnummern aufgelaufen sind. Besonders bedankte er sich bei den Schiwwerbergern aus Niedergründau, die bei acht Zugnummern allein über 150 Teilnehmer gestellt haben.
Wie ein närrischer Lindwurm sollte sich der Zug durch die Stadt bewegen, wünschte sich Nicky Kailing, der wie immer bei jeder Zugnummer nicht um einen passenden Kommentar verlegen war. Gleich nach der Standarte hatte Zugmarschall Volker Deubert die Jüngsten des WCV, die Kindertanzgruppen des Gastgebers, auflaufen lassen. Mit ihren bunten Kostümen gefielen unter anderem Purzel und Stöpsel sowie die große Gruppe der „Flinken Flitzer“. Aber auch die Gruppen aus den anderen Stadtteilen, wie zum Beispiel die „Schlabbedabber“ oder die Gardemädels vom ASV Aufenau sowie die „Born-Börner“ aus Wittgenborn, stellten närrische Teilnehmer für den Zug.
Die Leisenwälder lassen sich, wie jeder weiß, „die Wurscht net vom Brot nehme“. Allein fünf Orchester – die Original Kasseler Musikanten, der Musikverein Bad Orb, das Rodenbacher Blasorchester, der Spielmannszug Bieber und der Musikverein Kassel –, begleiteten den Zug musikalisch.
Viele Fußgruppen, wie zum Beispiel die Hund-Narren aus Hasselroth oder das „Wächtersbacher Schlossgesindel“ vom Förderverein Schloss & Park, waren die belebenden und bewegenden Elemente des Zuges. Das Aufenauer Männerballett von den M & M, die Schlabbe-dabber, präsentierten unterwegs immer wieder anspruchsvolle Hebefiguren. Die heimischen Vereine und die Gastvereine sorgten mit ihren Tanzgarden für Schwung und Bewegung in den Reihen der Zuschauer. „Tennis ist toll!“, demonstrierten Mitglieder vom Tennisclub Rot Weiß Wächtersbach. Die Freunde aus Châtillon hatten Schlümpfe in ihre Partnerstadt entsandt. „Vive la France“, rief Kailing den französischen Freunden zu, die seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des Zuges sind. Die Schelme und die Käwwern aus Gelnhausen sowie die Spätzünder aus Eidengesäß, die Freunde von der Fidelio und den Haselnüss Altenhaßlau haben jeweils mehrere Zugnummern gestaltet. Weitere Vereine und Gruppen haben einzelne Zugnummern gezeigt. Besonders auffällig waren wieder einmal die „Bracht-Taler“, die mit ihrem als Wikinger-Schiff gestalteten Festwagen der Extraklasse so richtig imposant daherkamen. Spielerisch angriffslustig präsentierte sich ihre Wikinger-Fußgruppe dem Straßenpublikum.
Sitzungspräsident Thomas Georg von den närrischen Nachbarn, den „Dippeguckern“, bedankte sich für den feuchtfröhlichen Empfang in der Messestadt. So richtig ein Fass aufgemacht haben die Narren von der Viktoria Bad Orb, die mit ihrer Bimmel-Bahn einen der größten Wagen stellten. Nicht gerade bescheiden prahlte Bürgermeister und künftiger Schlossherr Andreas Weiher mit seinem Prestigeobjekt. Getreu dem diesjährigen Motto „Mi‘m WCV und Uffdada – auf nach Südamerika“ grüßte der Magistrat mit seinem Festwagen aus Rio und dem folgenden Statement: „Ganz Rio zieht den Zuckerhut, denn unser Schloss, das wird ‚ächt‘ gut“. Die Kehrmaschine vom Bauhof machte am Zugende dann „alles wieder sauber“, denn nach dem diesjährigen Fastnachtszug, der nach der Aufstellung auf dem Globus-Parkplatz vorbei an der Zugkommentierung und dem Rathaus über die Gelnhäuser Straße in Richtung Innenstadt und weiter in die Bleichgartenstraße, die Ysenburger Straße, die Heegstraße und die Bahnhofstraße über die Main-Kinzig-Straße wieder zurück zum Ausgangspunkt geführt hatte, warteten auf der Party-Meile (Messegelände) schon die Musiker von „WKKW“ mit dem Zug-Rummel.