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Gelnhäuser Neue Zeitung vom 18.1.2016

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 Gelnhäuser Tageblatt vom 18.1.2016

 

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Feuerwerk der Sprüche und Tänze

Erste Kostümsitzung des Wächtersbacher Carnevals-Vereins mit zahlreichen Höhepunkten gespickt

WÄCHTERSBACH - (stp). Kaum sind die Stimmen der zweiten Rosa Sitzung in der Heinrich-Heldmann-Halle in Wächtersbach verhallt, ging der Wächtersbacher Carnevals-Verein (WCV) am Samstag mit seiner ersten Kostümsitzung in die nächste Runde. Die Halle war wieder voll besetzt, und auf das närrische Volk wartete ein buntes Feuerwerk an lustigen Büttenreden und einfallsreichen Tanzbeiträgen. Das Bühnenbild war getreu dem Motto „Ägyptens Mumie singt und lacht zur Wächtersbacher Fassenacht“ gestaltet.
Sitzungspräsident Nicky Kailing nahm in der Mitte des Elferrates Platz und hieß die vielen Besucher willkommen. Der Abend war mit allerhand amüsanten und kuriosen Höhepunkten gespickt. Den Anfang machten die „Purzel und Stöpsel“, die die Zuschauer als Süßigkeiten mit einem Showtanz in ihren Bann zogen. Anschließend betrat Volker Deubert die Bütt‘ und trauerte seiner Arbeit als Nachtwächter bei der Stadt nach, wo er aus betriebsbedingten Gründen entlassen wurde. Dies habe sich aber schlagartig geändert, weil ja jetzt das Schloss bewacht und verteidigt werden müsse. Er sprach von diebischen Waschbären. Als er im Garten eine Falle aufbaute, fand er darin wenig später nicht das Tier. Stattdessen hatte er seine Frau gefangen. Daraus lernte er: „Wenn draußen Waschbären warten, lass‘ deine Frau nicht in den Garten.“
Eine Eiseskälte mit Gänsehaut-Atmosphäre erfüllte den Saal, als die „Flinken Flitzer“ mit ihrem grandios inszenierten Eiszeit-Spektakel die Bühne eroberten. Sie eiferten der Filmgeschichte „Die Eiskönigin“ (Disney) nach und erfreuten damit die laut applaudierenden Gäste. Johannes Gröbel machte einen Ausflug in die Welt der geheimen PIN-Nummern. Der verhängnisvolle Verlauf von Schwierigkeiten würde mit der Entscheidung für einen geeigneten PIN-Code anfangen, wie er verriet. Dieser müsse am besten an persönliche Erlebnisse gekoppelt sein, sodass man sich gut an den Code erinnern kann. Er empfahl das Geburtsdatum oder das Datum des Hochzeitstags. Doch genau dann, wenn man die Nummer dringend benötigt, hat man sie vergessen, genauso wie den Hochzeitstag. Deswegen solle man lieber den Geburtstag nehmen. Die schmunzelnden Zuhörer erkannten sich selbst in mancher Situation wieder, als hätte Gröbel ihnen einen Spiegel vorgehalten.
Mit ihrem atemberaubenden Angriff auf die Lachmuskeln sorgte Elvira Klüber für einen absoluten Höhepunkt. Dieser spektakuläre Auftritt der „alten Schachtel aus der Rhön“ überflutete die Narren mit lustigen Sprüchen und löste Wellen der Begeisterung aus. Gnadenlos nahm sie mit ihrer unnachahmlichen Art die Zeit der tobenden Menge in Anspruch. Sie referierte über ganz alltägliche Dinge und über ihr Leben mit ihrem Mann Siegfried, der immer etwas an ihrer Figur auszusetzen hat. Als sie ihm sagte, dass sie vier Kilogramm abgenommen habe, erwiderte er: „Dann dreh‘ dich mal um, ich glaube, ich hab‘ sie gefunden.“ Sie beschoss ihre Fans mit unzähligen weiteren Anekdoten aus ihrem riesigen Arsenal an witzigen Beiträgen.
Nach dem powergeladenen Tanz der Garde wickelten die „Jecken Weibsbilder“ das Narrenvolk als WCV-Hexen mit ihren betörenden Kostümen um den Finger. Sie erzählten Geschichten zu ihren persönlichen Besen und konkurrierten untereinander mit Aussagen wie „Du mit deinem Stöckchen, hier kommt ein richtiger Besen!“ Dazu sangen sie eigene Texte zu bekannten Hits wie „Er gehört zu mir“ (Marianne Rosenberg) und „Atemlos“ (Helene Fischer). Umringt von seinen Bodyguards kam Edwin Noll als „Außenminister Hänschen klein“ aus Bad Orb und erörterte Möglichkeiten zum Zusammenschluss von Orb und Wächtersbach zu „Orbbach“. Die Sonnenbrille begründete er damit, dass in Bad Orb 300 Tage im Jahr die Sonne scheine.
Die Partyband WKKW, die sich beim WCV mit der Zeit als Hausband etabliert hat, übernahm wieder gekonnt die musikalische Umrahmung des närrischen Programms.

 

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Ohne Wächter geht alles den Bach runter

Kostümsitzung des Wächtersbacher Carnevalvereins mit eiskalten Fakten und süßen Events

Wächtersbach (dl). Die Vorväter haben es bei der Namensgebung ganz bewusst berücksichtigt, dass die Stadt ohne Wächter schutzlos ist. Nun haben die Wächtersbacher ihren Aufpasser wieder, der dafür sorgt, dass hinter verschlossenen Türen alles wie geschmiert läuft. Und auch der künftige Schlossherr braucht sich um den neu zu erwerbenden Besitz nicht zu sorgen, denn dort hat der Wächter ein besonderes Auge drauf. Neben Garde, Next Juniors, Jecken Weibsbildern, Joy Motion und Männerballett glänzten bei der Kostümsitzung des WCV erneut die Kleinen mit den „süßen“ Purzeln und Stöpseln und den „eiskalten“ Flinken Flitzern darstellerisch auf hohem Niveau.

Eiskalt erwischt hat „Face-Bucher“ Nicky Kailing, seines Zeichens Sitzungspräsident, mitunter auch Martha Pfahl, die Gärtnerin, als sie den vom Magistrat hinter verschlossenen Türen verhandelten Grundstücksverkauf einer Immobilie in der Ysenburger Straße an die Öffentlichkeit zerren wollte. In seiner Rolle als Vorsteher des Elferrates konnte der Sitzungspräsident erneut karnevalistische Mitstreiter und Prominente in der Narrhalla zu Wächtersbach, auch Heinrich-Heldmann-Halle genannt, willkommen heißen. So sind der Erste Bürger der Stadt, Bürgermeister Andreas Weiher, mit seiner Gattin, SPD-Fraktionsvorsitzende Astrid Keeber und das Pfarrer- Ehepaar Beate und Lars-Peter Rilke zur Kostümsitzung gern gesehene Gäste.

Das diesjährige Thema „Ägyptens Mumie singt und lacht zur Wächtersbacher Fassenacht“ hatte auch die Freunde von der Viktoria Bad Orb und die Karnevalisten aus Nidda und Horbach neugierig gemacht. Zu später Stunde traf auch noch der Landtagsabgeordnete Michael Degen ein. Bei so viel Aufmerksamkeit machte es den Akteuren ganz offensichtlich Freude, sich von ihrer besten und, was die Purzel und Stöpsel betrifft, von ihrer süßen Seite zu zeigen.

Nach der musikalischen Einstimmung durch die Partyband WKKW, die Begrüßung durch den Präsidenten und den Einmarsch der Narrenschar präsentierte Zeremonienmeister Kai Löwe mit der Schautanz-Gruppe der Kleinsten die zarteste Versuchung des WCV in schokoladensüßen Kostümen. Das Ganze wurde vom Wächter Volker Deubert überwacht, der sich zurückmeldete und alsbald das Protokoll verlas. Nach der Abwahl des hauptamtlichen Ersten Stadtrates hatte der Wächter seine Anstellung bei der Stadt zurückbekommen, nachdem man an höchster Stelle feststellen musste, dass mit den Hilfspolizisten allein eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Stadt nicht machbar ist.

Von der Verwaltung angesprochen, hatte der Wächter gleich zugesagt: „Ich helfe Euch, wir schaffen das!“ So gilt es hauptsächlich, die wertvollen Besitztümer der Stadt zu bewachen, zu denen auch bald das Schloss gehören wird. Nicht auszudenken, wenn das „in dunkler Nacht von Dieben fortgebracht“. Bei Tag besehen würden es die Räuber doch glatt zurückbringen.

Passend zum Wintereinbruch brachten die Flinken Flitzer die Eiszeit so vehement in die Heldmann- Halle, dass dem Publikum trotz Hitze im Saal ein eiskalter schöner Schauer über den Rücken fuhr. Um den anfangs erwähnten Irritationen, die durch Face-Buch- Einträge entstanden sind, zu entgehen, verriet Hannes aus Fürth alias Johannes Gröbel ein denkbar einfaches Rezept. Wer Pin-Code und Password vergisst, bleibt künftig unbehelligt. In seinem Fall hieß das jedoch auch, dass er sein mit einer Wegfahrsperre gesichertes Fahrzeug erst dann wieder benutzen kann, wenn ihm sein Pin-Code wieder einfällt. Aus Juniorgarde und Schautanzgruppe Next Generation formierten sich die Next Juniors, die in einer spannenden Vorführung Schau- und Gardetanz ineinanderfließen ließen.

Mit Elvira Klüber, „Der alten Schachtel aus der Röhn“, kam nicht nur ein Kühlschrank auf die Bühne, sondern auch so manch deftiger Spruch aufs Tapet. Getreu dem Trinkspruch des Sitzungspräsidenten „Liegt der Bauer auf der Magd, es die Bäuerin plagt. Liegt der Bauer auf dem Knecht, ist es der Bäuerin auch nicht recht“, erzählte die „Röhnschachtel“, mit Fleischwurst und Alkoholischem bewaffnet, Einzelheiten aus ihrem Liebesleben. Obwohl es da nicht viel zu berichten gab, schließlich hat sie ihren Mann das letzte Mal geliebt, als der Sprit noch 76 Pfennige gekostet hat. Trotzdem bedankte sich das Publikum frenetisch für ihr Kommen, denn schließlich hatte sie einen Auftritt für 10 000 Euro in Frankfurt abgesagt, weil sie das Geld nicht rechtzeitig zusammenbekommen hatte.

Wie man als WCV-Hexen „besenlos“ und mit Gesang durch das Kinzigtal schweben kann, demonstrierten die jecken Weibsbilder überzeugend. Edwin Noll weilte als Außenminister Bad Orbs auf Staatsbesuch in Wächtersbach. Das Männerballett war mit Asterix und Obelix bei Cleopatra. Alemundo präsentierten sich a-capella als „Alemeddeler Mundorchester“. Als „Archeologe“ trat Werner Ach in feinsinnigerer Manier und mit bekannt trockenem Humor auf. Daliah Stingl betätigte sich als singende Kellnerin, bevor Martha Pfahl alias Nicky Kailing endgültig kein Blatt mehr vor den Mund nahm. Das große Finale konnte mit Begeisterung stattfinden, nachdem die Formation Joy Motion auf der Suche nach der Nase der Sphinx fündig geworden war.

 

 

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